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Tennisverband Rheinhessen  

Mehr als nur ein Titel

Laurenz Kersting (TSC Mainz) wird Rheinhessenmeister der U18 und zieht mit seinem Vater gleich. Ernsthafte gefordert wird er nur im Halbfinale von seinem Mannschaftskameraden Arda Sabokrouh. Die Titel in den weiteren Altersklassen holen sich Jannik Schrägle, Luca Hallstein, Tom Meinert und Zachary Lahmar.

Tom Meinert (TSV Schott Mainz)

Für Laurenz Kersting war das mehr als ein Turniersieg, mehr als der Gewinn der Tennis-Rheinhessenmeisterschaft. Der junge Mann vom TSC Mainz bestritt in Ingelheim einen Tag vor seinem 16. Geburtstag nicht nur das Finale der U18 gegen Lucca Schrägle (SVW Mainz), sondern auch ein zeitversetztes Familienduell. „Mein Papa hatte den Titel schon mal gewonnen und hat mich ab und zu damit geärgert, dass ich es noch nicht geschafft habe“, erzählte er. „Das ging so nicht weiter…“

Jetzt zog der Junior mit dem Senior gleich, und dafür musste er sich im letzten Match nicht mehr verausgaben; nach 6:0 im ersten Satz gab sein an Position vier gesetzter Gegner auf.

Das vorweggenommene Endspiel hatte Kersting im Halbfinale bestritten, das Duell mit seinem Mannschaftskameraden Arda Sabokrouh war das einzige, in dem er ernsthaft gefordert wurde. „Das war tatsächlich sehr tough“, kommentierte er seinen 6:3, 7:6-Erfolg und verhehlte nicht, einen gewissen Druck verspürt zu haben. „Arda steht in der Rangliste hinter mir, deshalb war das ein Spiel, das ich gewinnen musste. Als Underdog zu spielen, ist einfacher, weil man nichts zu verlieren hat.“

7:0 im Tiebreak

Diesen Eindruck erweckte Sabokrouh, dessen an zwei gesetzter Bruder Kanida kurzfristig abgesagt hatte, freilich nicht. „Ich wollte ins Finale“, sagte er, und die Chance dazu schien er im zweiten Satz zu wahren, nachdem er sich von 2:4 und 0:40 noch in den Tiebreak rettete. „Aber dann konnte ich irgendwie nicht mehr spielen, ich hatte alles ausgespielt.“ Die Folge war ein 0:7.

Kersting hingegen freute sich, dass sein kleiner Einbruch ohne gravierende Folgen geblieben war. „Vielleicht habe ich mich zu sicher gefühlt, und das ist nicht gut gegen einen Spieler wie Arda, der manchmal alles trifft. Der Tiebreak war dann aber sehr souverän, so hätte ich die ganze Zeit spielen müssen“, sagte die Nummer 149 der deutschen U-16-Rangliste. „Aber es gehört dazu, dass nicht alles glattläuft – und am Ende zählt der Sieg.“

U-16-Meister kommt aus der U14

Die beiden topgesetzten Teilnehmer, die ihre vorangegangenen Aufgaben jeweils zweimal mit 6:0, 6:0 gelöst hatten, standen einander im U-16-Finale gegenüber – mit dem besseren Ende für die Nummer zwei: Jannik Schrägle, sowohl für die SVW Mainz als auch den TCB Ingelheim aktiv, bezwang Lewin Henkel vom gastgebenden Klub mit 6:1, 6:4. Damit setzte sich auch in dieser Konkurrenz ein Spieler durch, der eine Altersklasse tiefer hätte antreten können. Der neue Meister war der einzige U-14-Akteur, der hier mitmischte.

Seine Abwesenheit bei den Jahrgängen 2009/10 nutzte Luca Hallstein vom TV Alzey zu einem beachtlichen Durchmarsch. Achtel-, Viertel- und Halbfinale entschied er spielverlustfrei für sich, im Endspiel gab er Ernest Kasaj (TSC Mainz) mit 6:3, 6:2 das Nachsehen. Der Mainzer hatte sich allerdings in der Vorschlussrunde deutlich mehr verausgaben müssen, als er seinen Vereinskollegen Jonas Lenhard mit 2:6, 6:4, 10:6 ausgeschaltet hatte.

Reifste Spielanlage

Kein Kraut gewachsen war in der U12 gegen Tom Meinert: Der Titelfavorit vom TSV Schott Mainz gewann seine erste drei Partien konstant mit 6:1, 6:0, zum Abschluss fertigte er den Nieder-Olmer Mathis Hefner mit 6:0, 6:0 ab. Ungeachtet dessen, dass seinem Gegner wohl auch noch das harte Halbfinale – 3:6, 6:4, 10:6 gegen Henry David (Rot-Weiß Worms) – in den Knochen steckte, zeigte der von seinem Vater Bastian trainiert Schottler die mit Abstand reifste Spielanlage.

Das knappste Resultat rang ihm mit 6:2, 6:2 der jüngste Konkurrent ab: Luis Herding vom TSC Mainz, eigentlich eine Altersklasse tiefer angesiedelt und 2022 als jüngerer Jahrgang Dritter der inoffiziellen U9/U10-DM in Detmold. In Ingelheim gewann er das Spiel um den dritten Platz gegen Henry David mit 6:1, 6:1.

Einen zweiten Meinert-Titel verhinderte in der U10 Arne Heppel (RW Worms). Der Schützling von Franz Stauder schlug den Bruder des U-12-Siegers im Halbfinale mit 7:5, 6:1 nicht zuletzt dank seiner Vorhand („Das und der Aufschlag sind meine Stärken, meine Rückhand ist noch nicht so gut). Im Endspiel musste er sich jedoch einem anderen Schottler geschlagen geben: Rheinhessenmeister wurde Zachary Lahmar mit 6:2, 6:2. Luis Meinert wurde dank eines 7:6, 6:1 gegen Jonas Döring (TC Gensingen) Dritter.

Laurenz Kersting (TSC Mainz)